Immer mehr Menschen schwören auf Powernapping – das kurze Schläfchen zwischendurch, um tagsüber neue Energie zu gewinnen. Ob in Südeuropa die Siesta, in Japan heißt das Powernapping "Inemuri" oder in China mit dem Grundrecht auf Mittagsschlaf „Xeu Xi“ – in vielen Kulturen hat das Powernapping eine lange Tradition. Mit gutem Grund, denn: Unsere innere Uhr hat zwischen 12 und 14 Uhr eine Ruhepause einprogrammiert. In dieser Zeit sind Körper und Geist weniger leistungsfähig. Die Körpertemperatur sinkt, der Kreislauf wird heruntergefahren und obendrein lassen Konzentrationsvermögen und Reaktionsfähigkeit nach. Der perfekte Zeitraum also für Powernapping.
Powernapping: Erholung durch Kurzschlaf
Wer kennt es nicht: Das lästige Nachmittagstief. Statt ein kurzes Mittagsschläfchen einzulegen, greifen wir dann oft zur Kaffeetasse. Doch Schlafforscher sind sich einig: Powernapping ist der effektivere Weg zu neuer Energie und höherer Produktivität. Mittagsschläfer sind also keineswegs faul, sondern können durch Powernapping sogar leistungsstärker sein.
Powernapping und Entspannungstechniken für neue Energie
Während dieser natürlichen Ruhepause können Erholungsphasen wahre Wunder vollbringen – sei es durch Meditation, autogenes Training – oder eben Powernapping. Während das autogene Training spezielle Übungen und Ruheformeln erfordert, braucht der erholende Kurzschlaf keinerlei Vorbereitung. Tatsächlich hat eine Studie der Harvard-Universität gezeigt, dass Powernapping nach dem Mittagessen die Leistungsfähigkeit um bis zu 30 Prozent steigern kann.
Aber das ist längst noch nicht alles: Powernapping hat auch bei den Piloten der US-Weltraumbehörde NASA einen festen Platz im Tagesablauf. Die Piloten müssen eine schlafende Erholungsphase einlegen, um schneller, aufmerksamer und konzentrierter arbeiten zu können. Fakt ist: Mittagsschläfer sind nachhaltig besser gelaunt als Kollegen ohne Powernapping. Selbst dem Gedächtnis hilft das Erholungsschläfchen auf die Sprünge: Gelerntes konnte danach besser wiedergeben werden als bei Nichtschläfern.
Powernapping: So geht es
Manchmal kann es im hektischen Alltag schwierig sein, genügend Schlaf zu bekommen. Powernapping ist ein einfacher Weg, um Körper und Geist zwischendurch mit Energie zu versorgen. Die gute Nachricht ist: Beim Powernapping brauchen Sie nichts weiter als einen Wecker und ein wenig Geduld. Die beste Zeit für den Kurzschlaf mit Erholungseffekt ist nach dem Mittagessen zwischen 13 und 16 Uhr – in dieser Zeitspanne ist die zweite Schlafphase nach der Nachtruhe biorhythmisch angesiedelt.
Aber wie kurz ist kurz beim Powernap? Planen Sie für ihr Erholungsschläfchen 15 bis 25 Minuten ein. Stellen Sie Ihren Wecker so ein, dass er nach 15 Minuten klingelt – spätestens jedoch nach 30 Minuten. Denn: Nach 30 Minuten beginnt die Tiefschlafphase. Danach wird es schwer, wieder richtig wach zu werden. Nicht eingeschlafen? Das macht gar nichts, nachmittags zählt zu dösen als erholsames Nickerchen. Wichtig ist jetzt, trotzdem aufzustehen. Selbst wenn Sie nur geruht haben, werden Sie eine angenehme Entspannung als Powernap-Effekt spüren. Mit der Zeit erlernt Ihr Körper ganz automatisch den Rhythmus des Kurzschlafs. Auch hier gilt: Übung macht den Meister. Je öfter Sie das Powernapping in Ihren Alltag integrieren können, umso schneller fallen Sie in einen kurzen, erholsamen Schlaf.
Tipp fürs erholsame Powernapping
Wenn Sie der gestellte Wecker zu sehr unter Druck setzt, probieren Sie es doch einmal mit der Schlüsselmethode. Dabei halten Sie Ihren Schlüsselbund während des Schlafens in der Hand – dauert das Powernapping zu lange, fällt er herunter. Denn: Wenn Sie in die Tiefschlafphase kommen, entspannen sich Ihre Muskeln und der Schlüsselbund fällt herunter und Sie wachen auf.