Cannabis, Marihuana oder Hanf – was ist denn jetzt eigentlich was? Cannabis ist der botanische Name für die Hanfpflanze und umfasst alle Arten und Unterarten. Da gibt es so einige und nicht alle haben die typisch berauschende Wirkung, die durch das sogenannte „Kiffen“ erreicht werden soll. Nur die harzhaltigen Blüten und die blütennahen, kleinen Blätter bestimmter weiblicher Cannabispflanzen werden zu Marihuana verarbeitet und als Droge konsumiert. Verantwortlich für den Rausch ist die psychoaktive Substanz THC, eine chemische Verbindung, die als Cannabinoid bezeichnet wird. Ein weiteres Cannabinoid, dass die Hanfpflanze enthält: CBD. Dieses sorgte in den letzten Jahren durch seine vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften für viel Aufsehen. Doch welche Wirkung hat Cannabis nun auf den Schlaf?
Cannabis & seine Wirkung auf Schlaf
Spätestens seit der Legalisierung in Deutschland sorgt eine Pflanze auch in Sachen Schlaf für Gesprächsstoff: Cannabis. Einige schwören auf seine positiven Eigenschaften für erholsamen Schlaf, andere sehen den Konsum eher skeptisch. Doch welche Wirkung hat Cannabis tatsächlich auf den Schlaf?
Cannabis und erholsamer Schlaf
Die Wirkung von THC und CBD
In der Regel enthalten alle Cannabispflanzen immer beide Cannabinoide, jedoch je nach Art, Geschlecht und Züchtung in sehr unterschiedlichen Mengen und Kombinationen mit anderen Pflanzenstoffen. Dadurch kann die Wirkung von Cannabis unterschiedlich ausfallen – auch was unseren Schlaf betrifft. Hier ein Überblick über die wichtigsten Eigenschaften von THC und CBD:
THC:
für die berauschende Wirkung verantwortlich
erweitert die Arterien in unserem Körper und senkt dadurch den Blutdruck
sorgt für ein Entspannungsgefühl
sedierende Wirkung
CBD:
nicht psychoaktiv
medizinisch interessant u.a. aufgrund seiner antientzündlichen Eigenschaften
kann eine entspannende Wirkung haben und Stress- und Angstgefühle verringern
Bei beiden Cannabinoiden ist die genaue Wirkweise noch nicht vollständig geklärt – und ebenso wie genau diese den Schlaf beeinflussen können. Fest steht jedoch: CBD und THC docken im Gehirn an Rezeptoren unserer Nervenzellen an und haben so einen Effekt auf das vegetative Nervensystem, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.
Wirkung von Cannabis auf unseren Schlaf klinisch bewiesen, jedoch nicht die Qualität
In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass Cannabis tatsächlich beim Einschlafen unterstützen kann. Eindeutige Ergebnisse darüber, was nach dem Einschlummern passiert, also wie der Konsum von Cannabis unseren gesamten Schlafzyklus auf Dauer beeinflusst, gibt es allerdings nicht. Auch ob unser Schlaf durch Cannabis erholsamer wird, ist eher kritisch zu betrachten.
Regelmäßiger, starker Cannabiskonsum kann negative Wirkung auf unseren Schlaf haben
Eine Studie aus Frankreich legt nahe, dass regelmäßiger, starker Konsum das Risiko für Schlafstörungen deutlich erhöht. Eine mögliche Erklärung: neurobiologische Anpassungen unseres Gehirns. Bei dauerhaftem Konsum gewöhnen sich die Rezeptoren, die den Schlaf-Wach-Rhythmus steuern, an den Cannabiskonsum. Gerade wer dann mit dem Kiffen aufhört, kann vermehrt an Schlafstörungen leiden.
Wirkung von Cannabis auf die REM-Schlafphase
Was bereits ganz gut erforscht werden konnte: der Konsum von Cannabis verkürzt die REM-Phase und kann diese sogar ganz unterdrücken. Als sogenannter REM-Schlaf wird die Phase unseres Schlafzyklus bezeichnet, in der wir träumen. Sie ist die letzte unserer vier Schlafphasen und in dieser Traumphase ist die Aktivität unseres Gehirns sehr hoch. Was genau in der REM-Phase passiert und welche Bedeutung sie für uns hat, konnte bisher noch nicht im Detail geklärt werden. Etliche Hinweise legen jedoch nahe, dass ein regelmäßiges Ausbleiben der Traumphase unsere Fähigkeit, Erfahrungen zu verarbeiten, negativ beeinflusst und auch unsere Kreativität hemmt.
