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Mann stell Wecker am Handy aus
Schlafstörungen

Snoozen: Warum sich die Schlummertaste lohnen kann

Lesezeit ca. 2 Min

„Nur noch ein paar Minuten“ – und schon wandert der Finger auf die Snooze-Taste, um das Unvermeidliche noch etwas hinauszuzögern. Lange Zeit waren Experten davon überzeugt, dass diese morgendliche „Praktik“ den Körper durcheinanderbringt – ganz nach dem Motto: You snooze, you loose. Doch eine neue Studie ergab: Snoozen ist besser als sein Ruf.

Wenn morgens der Wecker klingelt, braucht es nur einen Klick und schon bekommt man neun Minuten geschenkt, um noch ein bisschen zu dösen – für viele gibt es nichts Schöneres. Doch Schlafforscher rieten lange vom Snoozen ab. Ihre Annahme war: Wenn uns der Wecker plötzlich aus dem Schlaf reißt, werden Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Drücken wir dann nochmal auf die Snooze-Taste, um noch etwas zu schlafen, produziert unser Körper wieder das Schlafhormon Melatonin. Dadurch gerät unsere innere Uhr durcheinander, da unser Körper nicht weiß, ob er wach sein oder schlafen soll. Die Folge laut den Experten: Wir sind den ganzen Tag müde und erschöpft. Klingt erstmal logisch, oder? Doch „Snoozer“ können aufatmen – eine neue Studie aus Schweden hat sich die Auswirkungen der Schlummertaste nämlich nochmal genauer angeschaut.

„You don’t lose, if you snooze“

Wenn Sie gerne die Schlummertaste drücken, sind Sie damit nicht allein: Im ersten Teil der Studie führten die schwedischen Forscher eine Befragung durch, die ergab, dass 69 % der 1.732 Probanden zumindest manchmal die Snooze-Funktion nutzten oder sich mehrere Wecker stellten. Gerade jüngere Leute und „Nachteulen“ sind große Fans der Schlummertaste.

Im zweiten Studienteil verbrachten 31 Studienteilnehmer zwei Tage im Schlaflabor – am ersten Tag durften sie noch 30 Minuten nach dem Wecker schlummern, am zweiten Tag mussten sie direkt aufstehen. Und jetzt die gute Nachricht: Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Snoozen keine negativen Effekte auf die Stimmung oder die Schläfrigkeit hat. Bei kognitiven Tests schnitten die Teilnehmer sogar besser ab, wenn sie noch ein paar Minuten schlafen durften. Wichtig zu wissen: Die Probanden gaben an, regelmäßig die Snooze-Taste zu nutzen und nach jedem Alarm leicht wieder einschlafen zu können. Laut der Studienleiterin ist Schlummern allerdings nicht für jeden das Richtige.

Doch wie lassen sich die Ergebnisse der Studie erklären? Ganz einfach: Mit unseren Schlafphasen. Jede Nacht durchlaufen wir vier bis fünf Zyklen, die jeweils ca. 90-110 Minuten dauern und aus vier unterschiedlichen Phasen bestehen: Begonnen bei der Wachphase, die in immer tiefer werdende Schlafstadien übergeht und schließlich in der REM-Phase bzw. Traumschlafphase enden. Erwischt uns der Wecker gerade in der Tiefschlaf- oder REM-Phase, kann uns das Snoozen helfen in ein leichteres Schlafstadium zu gleiten, sodass wir dann auch besser wach werden. Wenn Sie also das nächste Mal auf die Schlummertaste drücken, können Sie das ganz ohne schlechtes Gewissen tun.

Snoozen, die Schlummertaste am Wecker - FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick

Was ist Snoozen?

Snoozen bedeutet, nach dem ersten Weckerklingeln die Schlummertaste zu drücken, um noch ein paar Minuten länger im Bett zu bleiben, bevor man endgültig aufsteht. Frei ins Deutsche übersetzt bedeutet es einfach "weiterschlummern" oder "weckaufschieben".

Ist Weiterschlummern nach dem morgendlichen Wecker schlecht für die Gesundheit?

Lange Zeit wurde angenommen, dass das Weiterschlummern den Körper durcheinanderbringt und zu Müdigkeit führt. Eine neue schwedische Studie zeigt jedoch, dass Snoozen keine negativen Auswirkungen auf die Stimmung oder Schläfrigkeit hat.

Warum kann Snoozen hilfreich sein?

Snoozen bzw. Weiterschlummern kann helfen, aus tieferen Schlafphasen in leichtere Schlafstadien zu gleiten. Dadurch wird das endgültige Aufwachen erleichtert, insbesondere wenn der Wecker uns in einer Tiefschlaf- oder REM-Phase erwischt.

Gibt es Menschen, die besonders gerne snoozen?

Ja, laut einer schwedischen Studie nutzen besonders jüngere Menschen und Nachteulen häufig die Schlummertaste. 69% der 1.732 Befragten gaben an, zumindest manchmal zu snoozen.

Sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich snooze?

Nein, gemäß den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen können Sie ohne schlechtes Gewissen snoozen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass es negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit oder Tagesform hat.

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