Die ganze Familie sitzt mit schicken Outfits an der reich bestückten Festtafel, der Weihnachtsbaum strahlt in warmem Lichterglanz und eine festliche Stimmung erfüllt den Raum – hört sich an wie eine Filmszene aus einem kitschigen Weihnachtsfilm. Aber seien wir mal ehrlich: So oder so ähnlich stellen wir uns doch fast alle das perfekte Weihnachtsfest vor. Tatsächlich sorgt jedoch diese Erwartungshaltung dafür, dass Weihnachtsstress eigentlich vorprogrammiert ist.
Sogar die Wissenschaft konnte nachweisen, dass die besinnlichste Zeit des Jahres alles andere als Besinnlichkeit für uns bedeutet: Bei einer Studie der Universität Gießen wurden die Probanden zu verschiedenen Zeitpunkten im Jahr nach ihrer Zufriedenheit gefragt – und gerade zu Weihnachten war diese niedriger als sonst. Kaum waren die Feiertage vorbei, fühlten sich die Teilnehmer schon wieder besser. Als Ursachen für den Weihnachtsstress vermuten die Forscher Zeitdruck, soziale Verpflichtungen, aber auch finanzielle Sorgen und der Vergleich mit anderen sollen dazu beitragen, dass wir uns gestresst fühlen.

Weihnachtsstress: Gelassen durch den Feiertagstrubel

Schöne Stimmung und Gelassenheit an Weihnachten
Umso wichtiger ist es, dass Sie sich im Vorhinein Gedanken machen, wie sich der Weihnachtsstress vermeiden lässt. Probieren Sie es dieses Jahr doch mal mit folgenden Tipps:
Erwartungen senken
Viele wünschen sich das perfekte Weihnachtsfest, doch Perfektionismus bedeutet oft mehr Druck, Stress und innere Unruhe als das er wirklich Freude und Harmonie bringt. Was dagegen helfen kann: Prioritäten setzen. Überlegen Sie sich drei Dinge, die Ihnen bezüglich der Feiertage besonders am Herzen liegen und konzentrieren Sie sich dann auch wirklich nur auf diese. Sie werden bestimmt merken, dass es einige Traditionen oder Erwartungen gibt, die Ihnen eigentlich gar nicht so wichtig sind, die aber gesellschaftlich und kulturell stark verankert sind und oft automatisch übernommen werden. Indem Sie bewusst einen Fokus legen, können Sie den Weihnachtsstress reduzieren und die Feiertage entspannter und vor allem authentischer genießen.
Gute Planung
Geschenke kaufen, Weihnachtsbaum besorgen, Familienbesuche organisieren – vor den Feiertagen gibt es so einiges zu tun. Oft stauen sich genau diese Aufgaben und Termine alle in den Wochen vor Heiligabend an – Weihnachtsstress garantiert. Deshalb kann es hilfreich sein, frühzeitig eine Liste mit allen To-Dos zu erstellen und die Erledigungen auf mehrere Wochen zu verteilen. Geschenke lassen sich beispielsweise bereits im Herbst kaufen und Plätzchen schmecken auch schon Ende November. So bleibt mehr Zeit für entspannte Momente und echte Vorfreude.
Konsum reduzieren
Apropos Geschenke: Für viele ist das um die Weihnachtszeit der Stressfaktor Nummer eins. Die Suche nach passenden Ideen, der Druck, etwas Besonderes zu finden, und das Gedränge in den Läden können die Freude schnell trüben. Wie wäre es dieses Jahr also z.B. mal mit Wichteln? Dadurch kann sich jeder auf nur ein Geschenk konzentrieren und das auch mit Bedacht auswählen. Auch das Schenken von gemeinsamer Zeit ist eine schöne Möglichkeit dem Geschenke- und Weihnachtsstress entgegenzuwirken. So können Sie gemeinsam besondere Erinnerungen schaffen, die oft mehr bedeuten als materielle Geschenke.
Konflikte verschieben
Wenn verschiedene Familienmitglieder aufeinandertreffen, treffen häufig auch die unterschiedlichsten Meinungen aufeinander. So gibt es bestimmte Gesprächsthemen – sei es Politik oder andere Weltgeschehnisse – die schnell zu hitzigen Diskussionen führen und so die festliche Stimmung trüben können. Damit jeder Weihnachten ganz ohne Stress und Konflikte genießen kann, ist es sinnvoll, sich im Vorhinein gemeinsam darauf zu einigen, dass diese Themen nichts am Weihnachtstisch zu suchen haben.
Nein sagen
Auch an den Feiertagen ist es wichtig, Grenzen zu setzen und zu lernen, Nein zu sagen, um sich nicht zu überfordern. Ob es um Einladungen, Geschenke oder zusätzliche Verpflichtungen geht – ein höfliches Nein kann helfen, dass Weihnachtsstress erst gar nicht aufkommt, sodass Sie die Feiertage entspannter und freudvoller erleben können.
Auszeit nehmen
Im Feiertagstrubel kann man sich schnell selbst verlieren. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig kurze Pausen einzulegen, um durchzuatmen, die Gedanken zu sortieren und neue Energie zu tanken. Ob ein Spaziergang an der frischen Luft, eine kurze Entspannungsübung oder einfach nur ein Moment der Stille – diese kleinen Auszeiten helfen dabei, die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren und die festliche Zeit mit mehr Freude und Gelassenheit zu genießen.
Weihnachtsstress - FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick
Warum entsteht Weihnachtsstress?
Weihnachten ist für viele Menschen eine Zeit der Besinnlichkeit, doch die zahlreichen Verpflichtungen und der hohe Erwartungsdruck an das „perfekte“ Fest führen häufig zum Gegenteil - Stress. Deshalb wird die Weihnachtszeit häufig als besonders stressig empfunden.
Wie kann ich Weihnachten stressfrei vorbereiten?
Eine gute Vorbereitung ist das A und O für eine entspannte Weihnachtszeit. Indem Sie frühzeitig eine Liste aller Erledigungen erstellen und Aufgaben über mehrere Wochen verteilen, können Sie dem gefürchteten Vorweihnachtsstress zumindest teilweise vorbeugen.
Wie kann ich Konflikte mit der Familie an Weihnachten vermeiden?
Um Konflikte zu vermeiden, können sensible Themen wie Politik oder persönliche Differenzen bewusst außen vor gelassen werden. Eine vorherige Absprache kann helfen, die Atmosphäre positiv und entspannt zu halten und Streitpunkte zu vermeiden.