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Frau sitzt am Schreibtisch und arbeitet.
Innere Unruhe

Eustress & Distress: Zwei Gesichter des Stresses

Lesezeit ca. 3 Min

An einem sonnigen Morgen wachen wir energiegeladen auf, freuen uns auf den vollgepackten Terminkalender und sind bereit den Tag zu erobern. An einem anderen Morgen kommen wir einfach nicht so richtig in die Gänge und der gleiche volle Kalender geht uns einfach nur auf die Nerven. Warum das manchmal so ist und was Eustress und Distress damit zu tun haben.

Dass Stress unseren Körper und Geist belastet und ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann, ist mittlerweile allgemein bekannt. Gerade bei chronischem Stress sind innere Unruhe und Schlafstörungen keine Seltenheit. Doch deshalb am besten alle Formen von Stress vermeiden und sich von einer Entspannungsübung zur nächsten hangeln?

Die gute Nachricht: Es gibt verschiedene Formen von Stress – auch sowas wie positiven Stress, den Eustress. Dieser treibt uns an und kann sogar günstige Effekte auf unsere Gesundheit haben.

Was ist Eustress?

Eustress ist im Grunde auch Stress, aber er motiviert und inspiriert uns. Der innere Spannungszustand wird als positiv empfunden und sorgt für einen Energieschub. Sie haben sicher auch schonmal eine wichtige Aufgabe oder ein großes Ereignis vor sich gehabt, dem sie entgegengefiebert haben, wie z.B. eine Hochzeit oder eine Abschlussprüfung. Trotz Nervosität, Aufregung und innerer Anspannung nehmen wir den Stress nicht als belastend wahr, sondern als Vorfreude auf etwas ganz Besonderes.

Beim positiven Stress sehen wir die Stressoren als Herausforderungen, die wir spannend finden und gleichzeitig sicher meistern können. Als Belohnung warten Glücksgefühle und Erfolgserlebnisse. Eustress wirkt sich auch positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aus: Wir fühlen uns selbstbewusst und zufrieden – und sogar unser Immunsystem wird gestärkt.

Was ist Distress?

Distress hingegen ist die negative Form von Stress, der uns überfordert und schwächt – und den wir am liebsten vermeiden wollen. Distress entsteht, wenn die Anforderungen im Alltag zu hoch sind und wir das Gefühl haben, diese nicht bewältigen zu können. Das führt zu negativen Gefühlen wie Angst und Erschöpfung. Wenn der negative Stress anhält, können sogar körperliche und psychische Beschwerden die Folge sein.

Was passiert im Körper bei Eustress & Distress?

Auch wenn Eustress und Distress sich völlig unterschiedlich anfühlen, sind beide im Grunde zwei Seiten derselben Medaille: In unserem Körper wird durch Stressoren Stress erzeugt. Und ob es nun Eustress oder Distress ist, macht erstmal keinen Unterschied, denn in beiden Fällen werden Stresshormone, wie Cortisol, ausgeschüttet. Unser Organismus reagiert mit einer erhöhten körperlichen oder psychischen Anspannung. Beim Eustress hilft uns das Cortisol dabei, den Körper auf eine Herausforderung vorzubereiten und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Eustress hält in der Regel nicht lange an und wird mit einem Erfolgserlebnis belohnt, nachdem wir schnell wieder in einen Zustand der Entspannung übergehen können.

Beim Distress, dem negativen Stress, wird ebenfalls Cortisol freigesetzt, doch hier hält die Anspannung über längere Zeit an und krönt nicht in einem Erfolgserlebnis. Oft kann diese Form von Stress über längere Zeit auch nicht abgebaut werden, also bleibt der Cortisolspiegel dauerhaft hoch und schadet unserer Gesundheit.

Eustress oder Distress?

Oft entscheidet die Wahrnehmung von Stressoren

So unterschiedlich wir Menschen sind, so verschieden nehmen wir Stresssituation und Stressoren wahr. Was für den einen schon weit über die Komfortzone hinausgeht, ist für den anderen gerade herausfordernd genug, um überhaupt aktiv zu werden. Doch nicht nur der Charakter entscheidet, auch die für uns gerade verfügbaren Ressourcen sind wesentlich. Sie kennen das sicher, an dem einem Tag scheint alles wie von selbst zu gelingen und an einem anderen würden Sie am liebsten erst gar nicht aus dem Bett aufstehen. Gerade wenn wir schlecht geschlafen haben, fällt eine unserer wichtigsten Ressourcen zu klein aus und jede zusätzliche Aufgabe, die Sie sonst mit Leichtigkeit meistern, ist einfach purer Stress – Distress, um genau zu sein.

Eustress und Distress unterscheiden zu können, ist oft gar nicht so einfach. Die Übergänge sind fließend und manchmal kann sich Vorfreude auch schnell in Sorgen um die Zukunft verwandeln, wenn Stressoren zu groß werden oder unvorhergesehene hinzukommen. Dennoch hilft häufig auch die innere Einstellung, um schlechten Stress zu reduzieren. Positive Gedanken und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten können einen wesentlichen Einfluss auf die Wahrnehmung als Eustress oder Distress haben.

Formen von Stress: Eustress & Distress - FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick

Was ist der Unterschied zwischen Eustress und Distress?

Eustress ist positiver Stress, der als motivierend empfunden wird und zu einem Energieschub führt, während Distress als negativer Stress wahrgenommen wird, der überfordert und körperlich sowie emotional belastet​. Beide Stressarten setzen zwar Stresshormone frei, doch Eustress wirkt sich positiv auf den Körper aus, während Distress langfristig schädlich sein kann.

Wie wirkt sich Eustress auf den Körper aus?

Eustress sorgt u.a. für einen Energieschub, stärkt das Immunsystem und kann die Leistungsfähigkeit steigern. Er fördert zudem positive Gefühle wie Selbstbewusstsein und Zufriedenheit.

Was sind die Folgen von Distress?

Distress kann zu negativen Gefühlen wie Angst und Erschöpfung führen. Langanhaltender Distress kann körperliche und psychische Beschwerden verursachen.

Wie beeinflusst die Wahrnehmung von Stressoren unseren Stress?

Unsere Wahrnehmung ist mitentscheidet, ob wir Stressoren als Eustress oder Distress empfinden. Positive Gedanken und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten können Stress als weniger belastend erscheinen lassen.